Beim ersten Selbstbehauptungskurs für Frauen zeigten Polizeibeamtin Anne Neumann, Judotrainerin Beate Hein und Sozialarbeiter Matthias Lanin einem Dutzend Frauen aus dem Kiez, wie und ob man sich effektiv gegen Über- und Angriffe wehren kann.
Dabei bedachten die Dozenten zuerst den Verstand, danach die Seele und schließlich den Körper der neugierigen Teilnehmerinnen. In puncto Verstand informierte Anne Neumann über die aktuellen Verbrechenszahlen, gab Tipps für den sicheren gang mit der Handtasche und wie man sein Geld am besten unbeobachtet zählt.
Inneren Muster vertrauen
„Hormonell ist so ein Angriff eine echte Stressreaktion“, erklärte Matthias Lanin und informierte über die inneren Abläufe und die damit verbundenen Möglichkeiten zur Verteidigung. Er forderte dringlichst auf, dass die Teilnehmerinnen ihren Urmustern vertrauen. Zudem nannte er zehn Grundlagen-Tipps für Gefahrensituationen.
Die erfahrene Judotrainerin beate Hein demonstrierte fünf typische Angriffsmuster und mit welchen leichten Kniffs man sich wehren kann. Das müsse gar nicht die große Kungfu-Show sein, betonte sie. Ein gebogener Daumen oder ein beherzte Tritt an die richtige Stelle reiche durchaus, um sich genug Luft zum Flüchten zu verschaffen.
Im Anschluss erzählten die Teilnehmerinnen von ihren Gewalterfahrungen und sprachen sich einheitlich für eine Fortsetzung des abwechslungs- wie lehrreichen Kurses aus.